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Gedichte und Anrufungen
Lied
der
Sternengöttin
Höret die Worte der Sternengöttin, zu deren
Füßen die Weite des Himmels wie Staub liegt und
deren Leib das Universum umkreist:
Ich, die ich die Schönheit der grünen Erde bin und
die weiße Mondin unter den Sternen und die Mysterien der
Wasser,
Ich rufe Eure Selen, sich zu erheben und zu mir zu kommen,
Denn ich bin die Seele der Natur, die das Universum lebendig macht.
Aus mir gehen alle Dinge hervor, und zu mir müssen sie
zurückkehren.
Verehrt mich jauchzenden Herzens,
denn siehe, alle Akte der Liebe und Freude sind meine Rituale.
Laßt in Euch sein Schönheit und Kraft,
Macht und Mitgefühl, Ehre und Demut,
Heiterkeit und Ehrfurcht.
Und Ihr, die Ihr mich erkennen wollt, wisset,
daß all Euer Suchen und Sehnen vergeblich sein werden,
wenn Ihr das Mysterium nicht kennt:
Wenn Ihr das, was Ihr sucht, nicht in Eurem Innern findet,
werdet Ihr es im Außen niemals finden.
Denn siehe, ich bin bei Euch gewesen von Anbeginn,
und ich bin es, zu der Ihr am gelangt am Ziel Eures Verlangens.
(nach Dion
Fortune,
ins Deutsche übertragen von Donate Pahnke
McIntosh) |
Der Name der
Göttin
Ihr nennt mich mit tausend Namen und sprecht doch nur Euch selber aus:
Um Euch zu erinnern,
daß ich die Junge bin, gerade erst geboren und aller
Erfindungen fähig
Um Euch zu erinnern, daß ich die Mutter bin,
die sich selbst enträtselt aus dem Netzwerk, das Euch
trägt
Um Euch zu erinnern, daß ich die Alte bin,
die den Schlüssel hält und zu der alle Dinge
zurückkehren
(nach Robin
Morgan,
ins Deutsche übertragen von Siegrun Laurent)
Zusatz (von Annette Rath-Beckmann)
Um Euch zu erinnern, daß ich die Mächtige bin,
ohne Anfang und ohne Ende bin ich das Geheimnis und die Offenbarung
zugleich
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Die ägyptische
Göttin Nut
(war auch Mutter der Gestirne), die das Himmelsgewölbe
symbolisiert, bildet mit ihrem Körper das Sternenzelt ab.
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